Wir sind in der Bretagne angekommen!
Der Nordwestwind war zwei Tage lang so günstig, dass wir sogar unsere geliebten Kanalinseln übersprungen haben. Lediglich zum Schlafen waren wir auf Guernsey, haben nicht einmal den Fuß an Land gesetzt. Nun liegen wir gut geschützt in Roscoff, schon weit im Westen der Bretagne.
Die nächsten zwei bis drei Tage werden wir vor Wind liegen müssen. Süd um sieben, später westdrehend, das bedeutet Zeit für Bootspflege und Inspektion.
Der Sturm hat aber noch weitere Auswirkungen: In dieser Gegend schwimmt Seegras in großen Inseln an der Oberfläche und wird regelmäßig von Propeller und Ruder eingefangen. Erst gestern bat eine Yacht um Hilfe, weil der Antrieb völlig blockiert war. Seegras, Sargassum, Kelp, die Arten sind zahlreich, hier bereitet der Riementang Probleme, lange Schnüre, die sehr reißfest sind. Und der Sturm wird im Uferbereich mehr davon losreißen. Wir kennen die Auswirkungen, haben schon häufig den Propeller befreien müssen, die Segel sollten immer klar sein. Der Tang gedeiht hier prächtig wegen des sauberen Wassers, soll sehr wohlschmeckend sein und hat als Meeresspaghetti schon Einzug in die Supermarktregale gehalten.
Ein Kuriosum erlebten wir gestern: Wir wollten gerne nach Perros-Guirec einlaufen, der Hafen hat eine Schwelle mit Gate. Mit dem Abendhochwasser hätten wir zwar einlaufen können, das Gate würde aber die nächsten fünf Tage nicht öffnen können, wegen Nipptide kommt nicht genug Wasser.
Sachen gibt’s!