Die Ile de Ré ist ein klein wenig schicker als ihre größere Schwester, die Ile d‘Oleron. Alles ist hier etwas teurer, vor allem für Immobilien werden schwindelerregende Preise verlangt und hinter mancher bescheidenen Fassade verbirgt sich purer Luxus. Von alledem bekommen wir Segler nichts mit, lediglich die hohen Hafengebühren sind lästig. Entschädigt werden wir dadurch, in Saint-Martin-de-Ré im schönsten Hafen der ganzen Küste zu liegen. Geschützt vom Mauerstern, der den ganzen...
Gironde Teil II Das südliche Ufer der Gironde weist große Ähnlichkeit mit der Unterelbe auf, Schilfgürtel und dahinter Landwirtschaft, überwiegend Weinanbau. Am nördlichen Ufer hat der Fluss Steilküsten aus Muschelkalk geformt, Sandstrände in Felsbuchten lassen ein wenig an die Algarve erinnern. An den Ufern stehen Villen aus dem 19. Jahrhundert, die Orte sind touristisch entwickelt. Die Gironde beeindruckt weniger durch ihre Länge als durch die Breite, drei Meilen sind es von Ufer zu...
Ein neuer Abschnitt hat begonnen. Waren die letzten Wochen vergleichbar mit den dänischen Inseln, kurze Distanzen und ruhige See, kommt jetzt ein Faktor dazu, der nicht vernachlässigt werden darf: La Houle! Die Dünung ist zumeist Restposten vergangenen Starkwinds weit draußen, sie wird in Höhe und Richtung exakt vorhergesagt und muss in die Planung einbezogen werden. Die Häfen der südlichen Biscaya haben allesamt flache Zufahrten, Dünung oder Schwell können zu verheerenden Bedingungen...
Die Ile d‘Oleron ist geprägt von Wäldern, Stränden und ganz viel Sumpfland, dem Marais. Es ist durchzogen von schlammigen Kanälen und flachen Tümpeln, die durch ein ausgeklügeltes System miteinander verbunden sind und zweimal am Tag durch die Flut mit Salzwasser gefüllt werden. In diesen Tümpeln, den Claires, wurde früher Salz gewonnen, heute dienen sie der letzten Phase der Austernzucht. Zwischen Oleron und dem Festland liegt nämlich eines der größten Austernzuchtgebiete Europas....
Es ist fast ein bisschen als käme man nach Hause. La Rochelle, wie vertraut uns alles ist hier, sogar die Magnetkarten fürs Klo funktionieren noch. Haben Françoise und Pierre wiedergetroffen, Corinne und Fred sind ganz in der Nähe, ein fröhliches Wiedersehen. Und die Obdachlosen sind leider auch immer noch auf den Straßen, in den Hauseingängen, vor den Geschäften, nirgendwo haben wir sie in so großer Zahl gesehen. Beim Survival nicht die Fittesten gewesen? Das ist sicherlich zu kurz...
Hinter uns liegt eine Woche Inselhopping mit lieben Freunden an Bord: Die Halbinsel Quiberon und die Inseln Belle Ile, Houat und Hoedic bilden eine große Bucht und schirmen sie vor den Unbilden des Atlantiks ab. Geringe Tidenströmung und diverse Häfen, die jederzeit angelaufen werden können, verbinden sich hier mit malerischer Landschaft und zumeist gutem Wetter. Belle Ile: Gilt laut Reiseführer als Insel der Reichen und Schönen, wir haben dort bisher nur nette Leute getroffen. Man liegt...
„I saw the rain, dirty valley You saw Brigadoon I saw the crescent You saw the whole of he moon“ The Waterboys, The Whole Of The Moon, 1985 Ich sah nur das matschige Tal Du sahst Brigadoon Ich sah nur die Sichel Aber Du sahst den vollen Mond Okay, einer nimmt hier mehr wahr als der andere, aber was in aller Welt ist Brigadoon? Nun, zunächst ist die Brig o´Doon eine Brücke über den River Doon südlich von Glasgow. Berühmt wurde sie durch das Gedicht „Tam o´Shanter“ von Robert...
Oft werden wir gefragt, wie das so ist hier, mit der starken Strömung und dem hohen Tidenhub. Die Antwort ist ganz einfach: Genau wie zu Hause. Ob der Gezeitenstrom nun drei oder fünf Knoten beträgt, der Hub vier oder sieben oder neun Meter, das Prinzip ist immer das Gleiche: Wir kennen viele große Häfen und Marinas, in die wir jederzeit einlaufen können, wie daheim beispielsweise Wedeler Yachthafen, Cuxhaven oder Helgoland. Dann gibt es die zahllosen trockenfallenden Häfen, vergleichbar...
Vier Tage mussten wir in Roscoff abwarten, dann ließ der Wind endlich nach und wir segelten entlang der Côte des Légendes in den äußersten Westen Frankreichs. Die Legenden brachten vor 1500 Jahren Kelten mit, als sie von Great Britain ins kleine Brittany, die Bretagne, übersiedelten. Es müssen rechte Plaudertaschen gewesen sein, und ihre Geschichten, abends am Herdfeuer weitergegeben, verwoben sich mit den Sagen ihrer neuen Heimat. So ist die Artussage sowohl in Cornwall als auch in der...
Wir sind in der Bretagne angekommen! Der Nordwestwind war zwei Tage lang so günstig, dass wir sogar unsere geliebten Kanalinseln übersprungen haben. Lediglich zum Schlafen waren wir auf Guernsey, haben nicht einmal den Fuß an Land gesetzt. Nun liegen wir gut geschützt in Roscoff, schon weit im Westen der Bretagne. Die nächsten zwei bis drei Tage werden wir vor Wind liegen müssen. Süd um sieben, später westdrehend, das bedeutet Zeit für Bootspflege und Inspektion. Der Sturm hat aber...